Zu den häufigsten Komplikationen von einer Weisheitszahn OP gehören auch Schluckbeschwerden. Dies ist keine Folge der
Schwellung, die nach der Weisheitszahn OP entsteht, sondern eine Folge der Narkose. Schluckbeschwerden und Halsschmerzen
kommen auch nach andren Operationen vor. Da die Weisheitszahn OP unter Vollnarkose durchgeführt wird, im Normalfall also
durch Intubation, handelt es ich um eine ganz normale Folge der Narkose. Bei der Intubation wird nämlich mit der Hilfe
eines Kehlkopfspatels ein Kunststoffschlauch (der sogenannte Tubus) zwischen den Stimmlippen in die Luftröhre eingeführt.
Dies wird natürlich erst dann durchgeführt, wenn die Narkose eingeleitet wurde. Bei den meisten Patienten bereitet die
Intubation keine Schwierigkeit, allerdings spricht man bei einigen Fällen auch von einer "schwierigen Intubation". Für diesen
Fall gibt es einen Notfallplan, wie hier verfahren wird durch den Narkosearzt. Häufig muss eine andere Form der
Atemwegsicherung gewählt werden oder man muss den Patienten wieder aufwachen lassen. Allerdings wird die Weisheitszahn
OP meist dann nicht unter lokaler Betäubung durchgeführt. Dies wäre für den Patienten zu anstrengend und der Zahnarzt
hätte auch nicht die nötige Ruhe. Bei einer sogenannten Fehlintubation wird indes der Tubus einfach wieder aus zurückgezogen
und der Vorgang so korrigiert.
Es ist dabei im Vorfeld sehr wichtig, dass der Patient für den Fall, dass es bei ihm schon einmal zu einer "schwierigen Intubation" kam, den Zahnarzt und den Narkosearzt darauf hinweist. Begünstigt werden Schluckbeschwerden nach einer Weisheitszahn OP natürlich durch bereits vorliegende Erkrankungen wie Nervenkrankheiten. Hierbei handelt es sich um eine funktionelle Störung der einzelnen Nerven oder um eine neuralgische Komponente, welche auch ohne OP zu erheblichen Problemen beim Schlucken führen kann. Zu Schluckbeschwerden kann auch das HWS Syndrom führen. Hierbei handelt es sich um eine Blockierung oder muskuläre Verspannung der Halswirbel oder der Hals- und Schultermuskulatur, was Schluckbeschwerden nach einer Operation begünstigt. Sinnvoll ist es daher dem Zahnarzt über diese bereits vorliegenden Probleme zu berichten. Dieser und der Narkosearzt können sich dadurch sehr gut auf die bevorstehende Intubation einstellen. Verhindert werden können Schluckbeschwerden allerdings nicht gänzlich. Es gibt Menschen, die dazu veranlagt sind, weil zum Beispiel auch die Halswirbelsäule hier eine Rolle spielt. Ursache kann aber auch ein Beschwerdebild im Bereich der Speiseröhre sein. In diesem Fall liegt eine ösophageale Dysphagie vor, die mit steigendem Alter häufig auftritt. Eine Refluxösophagitis ist hierbei die häufigste Ursache für osophagealen Schluckstörungen, die auch bei Patienten unter 45 Jahren häufig auftreten können.&xnbsp;
Ein sehr heikles Thema sind die sogenannten psychogen bedingten Schluckbeschwerden. Als Psychogen werden die Schluckbeschwerden dann bezeichnet, wenn nicht ordentlich nach der Ursache dafür gesucht wurde. Viele Patienten sind nach einer derartigen Operation auch so aufgeregt und mit ihren Nerven am Ende nach einer Weisheitszahn OP, dass sie sich diverse Nebenwirkungen einbilden. Und dazu können auch Schluckbeschwerden gehören. Dies kommt aber meist nur dann vor, wenn der Patient Nahrung aufnimmt und meint diese nicht schlucken zu können. Es ist daher sehr wichtig, dass der Patient sich genau an die Anweisungen des Zahnarztes hält und in den ersten Tagen nach der Operation nur weiche Nahrung zu sich nimmt. Hierzu eignet sich Apfelmus, Dosenobst und natürlich auch Suppen. Probleme beim Schlucken können natürlich auch durch die Schwellung des Operationsfeldes auftreten, wenn dieses ungünstig nahe der Speiseröhre liegt. Die Patienten empfinden dies dann wie einen "Kloß im Hals", wenn sie versuchen selbst die weiche Nahrung zu schlucken oder Tee oder Wasser zu trinken. Die Schluckbeschwerden lassen allerdings schon in den ersten 48 Stunden nach der Operation nach. Dies ist aber nicht bei allen Patienten so. Im Normalfall verschwinden die Schluckbeschwerden nach 7 bis 10 Tagen nach der Weisheitszahn OP.
Anhaltende Schluckstörungen
Wenn die Schluckbeschwerden längere Zeit anhalten, spricht man von Schluckstörungen. Um hier der Ursache auf die Spur zu kommen, wird dem Patienten ein dünnes Fiber-Endoskop über die Nase in den Rachen eingeführt. Hierdurch kann der Schluckablauf unter Videodokumentation beobachtet werden. Diese Art von Untersuchung ist für den Patienten nur wenig belastend und ermöglicht die Beobachtung des Schluckens bei unterschiedlichen Nahrungskonsistenzen. Eine derartige Untersuchung kann bei einem HNO-Arzt durchgeführt werden. Es ist aber selten, dass sich Patienten, die Weisheitszähne entfernt bekommen haben, längere Zeit unter Schluckbeschwerden leiden. Es kann allerdings sein, dass hier natürlich eine andere Erkrankung zugrunde liegt, die behandelt werden muss. Heute gibt es auch die Möglichkeit sich einer Laser-OP zu unterziehen, wenn die Schluckbeschwerden schon chronisch sein sollten.